LIVE-STREAM aus der Kapelle des
Alten Zwölf-Apostel-Kirchhofs
NACHGERUFEN!
Die Nachrufe im Tagesspiegel
Mittwoch, 6. Mai 2020, 19 Uhr
Die journalistisch großartig geschriebenen Nachrufe im Tagesspiegel sind allwöchentlich ein wichtiger Teil der Wochenendausgabe des Blattes. Die individuellen Biografien der Verstorbenen werden zu historischen und gesellschaftspolitischen Ereignissenin in Kontext zu der jeweiligen Lebensspanne gesetzt. Ein Mikrokosmos unseres Stadtlebens wird hier – durchaus lebendig – beschrieben.
In einem Live-Stream präsentieren die Zwölf-Apostel-Kirchhöfe Beispiele dieser journalistischen Kabinettstücke. Musikalisch eingerahmtwird die Lesung von Stephan Graf von Bothmer, der am Flügel zu den einzelnen Texten
und Biographien improvisieren wird. Die Schauspielerin Silke Jensen wird lesen.
Führung zu den Gedenksteinen mit Claudia von Gélieu (Frauentouren)
Lesung mit Silke Jensen und Bertram von Boxberg
Sonntag, 16. Juni 2019, 15 Uhr
Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof
Kolonnenstraße 24-25
10829 Berlin
Eintritt frei - Treffpunkt Eingang
In ihrer Zeit waren sie erfolgreiche Schriftstellerinnen mit teilweise hohen Auflagen.
Einige von ihnen gehörten zu den erfolgreichsten Kinderbuchautorinnen der deutschen
Literaturgeschichte. Zu Unrecht sind sie in Vergessenheit geraten. Wurden sie vergessen,
weil unsere Erinnerungskultur Frauenpersönlichkeiten viel zu oft übersieht?
2018 wurden auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof genau an den Stellen, an denen einst ihre
Gräber waren, Gedenksteine für diese vier Schriftstellerinnen gelegt:
In Memoriam
Clementine Helm 1825 - 1896 • Fanny Arndt 1827 – 1906
• Sara Hutzler 1853 -1893 • Dora Duncker 1855 -1916
Bei einer Führung über den Kirchhof wird Claudia von Gélieu an den Gedenksteinen
über das Leben dieser Schriftstellerinnen erzählen. Anschließend wird die Schauspielerin Silke Jensen in der Kapelle des Kirchhofs aus deren Werken lesen.
Samstag, 6. April 2019, 17 Uhr
Kapelle Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof
Kolonnenstraße 24-25
10829 Berlin-Schöneberg
Eintritt frei
Die journalistisch großartig geschriebenen Nachrufe im Tagesspiegel sind allwöchentlich ein wichtiger Teil der Wochenendausgabe des Blattes. Die individuellen Biografien der Verstorbenen werden in einen Kontext zu
historischen und gesellschaftspolitischen Ereignissen in deren Lebensspanne gesetzt. Ein Mikrokosmos unseres Stadtlebens wird hier – durchaus lebendig –
beschrieben.
Die Zwölf-Apostel-Kirchhöfe bringen Beispiele dieser journalistischen Kabinettstücke in ihrer Kapelle in die Öffentlichkeit.
Die Schauspieler Silke Jensen und Bertram von Boxberg werden lesen. Musikalisch eingerahmt wird diese Lesung von Stephan Graf von Bothmer, der am Flügel zu den einzelnen Texten und Biographien improvisiert.
Freitag, 27. Oktober 2017
19 Uhr
Kapelle Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof
Kolonnenstraße 24-25
10829 Berlin
Eintritt frei
Vortrag und Lesung mit
Birgit Bublies-Godau (Historikerin)
Silke Jensen
Bertram von Boxberg
Fällt der Name Friedrich Naumann,(1860-1919) denken die Meisten wohl an eine parteinahe Stiftung. Einige denken vielleicht noch an den Vorreiter des sozialen Liberalismus, der 1896 den Nationalsozialen Verein gegründet hatte, später der Fortschrittlichen Volkspartei angehörte und nach dem Ersten Weltkrieg der erste Vorsitzende der im November 1918 gebildeten linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) wurde und Mitglied in der Weimarer Nationalversammlung war. Dass Friedrich Naumann auch die bürgerliche Frauenbewegung seiner Zeit maßgeblich prägte und sich gemeinsam mit prominenten Frauenrechtlerinnen für die Emanzipation und die politischen Rechte der Frauen eingesetzt hat, ist hingegen in Vergessenheit geraten.
Gertrud Bäumer (1873–1954) gehörte wie Helene Lange zu den führenden Frauenrechtlerinnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie war eine der ersten aktiven Politikerinnen Deutschlands, war Reichstagsabgeordnete in der Weimarer Republik und Delegierte der Reichsregierung beim Völkerbund in Genf, und sie war in vielfältiger Weise schriftstellerisch und publizistisch tätig. Ihre politische Einstellung war stark von Friedrich Naumann beeinflusst worden, mit dem sie ab 1906 eng zusammenarbeitete und mit dem sie auch eine intensive politische Freundschaft verband.
Für die von Friedrich Naumann seit 1894 als Gründungsherausgeber verantwortete sozialliberale Zeitschrift „Die Hilfe“ übernahm sie ab 1912 den Kulturteil redaktionell, nach Naumanns Tod 1919 wirkte Gertrud Bäumer zeitweilig zusammen mit Theodor Heuss als Herausgeberin. Die Redaktionssitzungen fanden unter anderem in Naumanns Wohnung in der heutigen Naumannstraße, direkt gegenüber dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof, statt. Dort ist Naumann 1919 auch beigesetzt worden. Er hat ein Ehrengrab des Berliner Senats.
Mit dem Abend „Friedrich Naumann und Gertrud Bäumer“ soll daran erinnert werden.
Der Vortrag der Historikerin Birgit Bublies-Godau wird ergänzt durch Zitate aus den Schriften von Naumann und Bäumer, die von den Schauspielern Silke Jensen und Bertram von Boxberg vorgetragen werden.